Internationale Fachkräfte erfolgreich integrieren – Ein Praxisbeispiel aus der Physiotherapie

Internationale Fachkräfte erfolgreich integrieren – Ein Praxisbeispiel aus der Physiotherapie

Internationale Fachkräfte erfolgreich integrieren – Ein Praxisbeispiel aus der Physiotherapie 2048 1786 Wirtschaftsforum der Region Passau e. V.

Die IQ Fachberatung am Wirtschaftsforum der Region Passau e.V. unterstützt Unternehmen dabei, internationale Fachkräfte erfolgreich und nachhaltig zu integrieren. Ein Erfolgsbeispiel ist die PhysioKlinik im Aitrachtal, die bereits 2022 mit der ägyptischen Physiotherapeutin Yara erste positive Erfahrungen sammeln konnte. Um mehr über die Herausforderungen, Lösungsansätze und Erfolgsfaktoren bei der Integration internationaler Fachkräfte zu erfahren, haben wir Frau Sandra Kalteis, Leiterin des Bereichs Marketing der PhysioKlinik im Aitrachtal GmbH, um ein Interview gebeten. Sie gibt spannende Einblicke in den Rekrutierungsprozess und wertvolle Tipps für Unternehmen, die diesen Weg ebenfalls gehen möchten.

Wie sind Sie und Ihre Fachkraft zusammengekommen?

Die ersten sehr positiven Erfahrungen konnten wir bereits im Jahr 2022 durch unsere ägyptische Kollegin Yara sammeln. Yara startete damals ihren Anpassungslehrgang bei uns in der PhysioKlinik im Aitrachtal. Sie hatte sich in kürzester Zeit ausgesprochen schnell entwickelt und super schnell in unser Team integriert. Wir konnten mit Yara eine sehr engagierte, fachlich gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterin für uns gewinnen. Dies war zum einen der Grund, wieso wir das Projekt Ägypten unbedingt weiterverfolgen wollten. Ebenso ein großer Aspekt war, dass die Anzahl an Arbeitsplätzen in der Physiotherapie in Ägypten wesentlich geringer als die Anzahl der Physiotherapie-Absolventen ist. Somit nehmen wir dem ägyptischen Markt keine Fachkräfte weg und können so die Physiotherapeuten in unserer Einrichtung beschäftigen.

Wie lange hat es gedauert von der Bewerbung bis zum ersten Arbeitstag?

Bei unserer ersten ägyptischen Familie hat es ca. 8 Monate gedauert.  – nicht, weil der Prozess an sich so lange dauert, sondern weil die deutsche Sprache für die ägyptischen Fachkräfte eine große Herausforderung ist. Hier möchten wir uns herzlich beim Wirtschaftsforum der Region Passau bedanken, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen und uns sehr unterstützt haben. Unsere internen Prozesse konnten nun auch optimiert werden, sodass wir sehr optimistisch sind, die nächsten Kandidaten noch schneller nach Deutschland zu bringen

Welche Hindernisse mussten Sie im Prozess bis zur Einstellung überwinden?

Die deutsche Sprache ist eine der größten Hürden für unsere Kandidaten. Sie verlängert den gesamten Prozess erheblich. Ein weiteres Hindernis war die Bürokratie und der damit verbundene Papierkram, aber glücklicherweise konnten wir uns hierbei auf die Unterstützung des Wirtschaftsforums der Region Passau verlassen.

v.l. Norbert Helmel – Geschäftsführer und Inhaber der PhysioKlinik im Aitrachtal, Taher Elsods mit Familie , Sandra Kalteis – Marketingleitung, Projektleitung

Wie haben Sie die Hindernisse beseitigt? Wer hat Ihnen dabei geholfen?

Dank der wertvollen Unterstützung des Wirtschaftsforums der Region Passau konnten wir viele bürokratische Hürden bewältigen und den Prozess strukturierter gestalten.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten in Ihrer Klinik? Aus wie vielen Nationen beschäftigen Sie Mitarbeiter? (Anzahl)

Die PhysioKlinik im Aitrachtal hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Wir beschäftigen mittlerweile 160 Mitarbeiter aus ca. 7 Nationen. Jede unserer Abteilungen setzt sich aus nationalen und internationalen Mitarbeiter zusammen.

Wie läuft die Zusammenarbeit im Team/Betrieb zwischen hiesigen und internationalen Arbeitskräften?

Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Durch die Mischung aus nationalen und internationalen Fachkräften entsteht ein dynamisches Team, das voneinander lernt und sich gegenseitig bereichert. Der Austausch unterschiedlicher Perspektiven führt oft zu kreativeren Lösungen und einem offenen, wertschätzenden Arbeitsumfeld.

Würden Sie weitere internationale Fachkräfte einstellen?

Ja, auf jeden Fall! Die Vielfalt im Team fördert nicht nur Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten, sondern bringt auch viele positive Erfahrungen mit sich. Bisher haben wir nur motivierte, gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt, weshalb wir diesen Weg auch in Zukunft weiterverfolgen möchten. Internationale Mitarbeiter sind bei uns nicht mehr

Welchen Tipp würden Sie anderen Unternehmen geben für die Rekrutierung und Einstellung internationaler Fachkräfte?

Geduld. Der Prozess braucht Zeit und erfordert einiges an Engagement, aber am Ende lohnt es sich. Ein unterstützendes Umfeld und eine klare Struktur helfen dabei, den Einstieg für internationale Fachkräfte zu erleichtern.

Was ist aus Ihrer Sicht der entscheidende Faktor, damit die Fachkraft aus dem Ausland bei Ihrem Betrieb bleibt?

Der Schlüssel liegt darin, die Fachkräfte willkommen zu heißen, sie zu unterstützen und ihnen das Gefühl zu geben, „angekommen“ zu sein. Man sollte sich bewusst sein, dass sie aus einer anderen Kultur kommen und in einem neuen Land mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind.

 

 

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