Sommertrend: Urlaub wird nachhaltig

Sommertrend: Urlaub wird nachhaltig

Sommertrend: Urlaub wird nachhaltig 2560 1249 Wirtschaftsforum der Region Passau e. V.

Elektrifizierung in der Ausflugsschifffahrt für emissionsfreies Sightseeing

Klimakrise, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind einige der drängendsten Anforderungen unserer Zeit – auf großer politischer Ebene ebenso wie im privaten Bereich – und in den Köpfen der Menschen: Wie gestaltet man sein Leben nachhaltiger? Auch im Reiseverhalten zieht dieser Trend ein: Immer mehr Urlauber versuchen ihren CO2-Abdruck möglichst gering zu halten. Auf die Nachhaltigkeit bei der Wahl der Verkehrsmittel zu achten, liegt da nahe.

Die Nachfrage steigt immer mehr: In einer Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus e.V., welche im Dezember 2022 veröffentlicht wurde, geben bereits 15 % der Befragten an, dass Nachhaltigkeit beim Urlaub und Reisen für sie eine entscheidende Rolle spielt, und für weitere 40 % spielte das Thema in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle. Nachhaltig zu reisen bedeutet laut der Studie für die Menschen in erster Linie auf klimafreundliche Mobilität zu achten. Und diesen Trend gilt es auch in der Ausflugsschifffahrt Rechnung zu tragen. Reedereien sind mit dem Thema Umweltschutz schon lange vertraut, sind sie doch maßgeblich mit dafür verantwortlich, die Gewässer sauber zu halten. Den Wunsch nach Nachhaltigkeit versteht die Donauschifffahrt Wurm & Noé nicht nur als Auftrag der Fahrgäste, sondern auch als Teil ihrer Firmenphilosophie.

 

Cabrioschiff in Passau: Von Diesel- auf Elektroantrieb

Die Motorisierung der Schiffe steht dabei im Zentrum des Geschehens. Und da konnte Wurm & Noé kürzlich einen ersten Meilenstein setzen: In Passau fährt mit dem Cabrioschiff „SUNliner“ das erste Schiff ihrer Flotte seit 2022 rein elektrisch. Auf Deutschlands Flüssen ist es damit ebenfalls das erste Schiff in dieser Größenordnung, das nur mit Strom angetrieben wird. Mit der Umrüstung von einem konventionellen Dieselantrieb auf einen Elektromotor wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutzkonzept der Stadt Passau geleistet, denn der SUNliner ist in der Hauptsaison täglich fast sieben Stunden lang im Stadtgebiet unterwegs und führt 45-minütige Stadtrundfahrten durch. Damit bietet sich den Besuchern der Stadt, die auf ihren ökologischen Fußabdruck bedacht sind, die Möglichkeit, emissionsfrei auf Sightseeing-Tour zu gehen. Und nicht nur der Umweltgedanke spricht für diese alternative Form des Antriebes – auch das Fahrgefühl hat eine ganz neue Dimension angenommen: Nahezu lautlos gleitet das Schiff auf den Donauwellen dahin, kein Motorengeräusch dämpft die Eindrücke, die man von unserem schönen Passau hautnah vom Wasser aus gewinnt.

Rahmenbedingungen attraktiver gestalten

Die Herausforderung der Zukunft ist nun, diese Form des alternativen Antriebes auch für größere Schiffe möglich zu machen. Der SUNliner ist mit einer Kapazität von ca. 150 Fahrgästen eines der kleinsten Schiffe der Wurm & Noé-Flotte, für deren größere Ausflugsschiffe, die bis zu 800 Personen fassen, ist eine Elektrifizierung aktuell noch nicht durchführbar. Schon die Umrüstung des SUNliners war technisch eine große Herausforderung: Wegen der täglichen Einsatzdauer und der starken Flussströmungen ergibt sich ein hoher Energiebedarf, entsprechend mussten Batterien mit einer Speicherkapazität von 1600 kWh eingebaut werden. Und diese brauchen noch dazu Platz – der komplette Rumpf des Schiffes ist seitdem mit Batterien gefüllt. Auch muss es wirtschaftlich abbildbar bleiben, denn es bedeutet enorme Investitionen: Die Elektrifizierung des SUNliners kostete rund 2 Millionen Euro und konnte nur mit Fördergeldern des Bund gestemmt werden. Deshalb gilt es nun am Ball zu bleiben und die Rahmenbedingungen – in Technik, Infrastruktur und Politik – noch attraktiver zu gestalten. Denn das Cabrioschiff soll definitiv nicht das einzige E-Schiff der Donauschifffahrt Wurm & Noé bleiben.

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