Ohne Digitalisierung geht es nicht: Nur auf diesem Weg sei es möglich, für fast alle Prozesse und als Unternehmen konkurrenzfähig zu bleiben. Das betonte Vorstandsvorsitzender Klaus Neumeier von der Sumida AG in Erlau in seinem Einführungsvortrag zu einem Webinar, welches das Wirtschaftsforum Passau angestoßen hatte. Teilnehmer waren Mitglieder des Wirtschaftsforums – auch die Sumida AG zählt dazu. „Transformation4D – Herausforderung Digitalisierung für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ lautete der Titel des Webinars, zu dem Christian Just, Vorsitzender des Vorstandes im Wirtschaftsforum, um die 30 Zugeschaltete willkommen hieß. Klaus Neumeier, Vorstandsmitglied im Wirtschaftsforum und CEO der SUMIDA AG, gab zunächst einen Einblick in die Organisation, die weltweite Aufstellung sowie die Produktsegmente und Märkte, in denen sich das Unternehmen behauptet.
Danach informierten Fachleute von Sumida sehr detailliert über Aktivitäten des Unternehmens, die im Rahmen der Kampagne „transformation4D“ zur Einführung und ständigen Weiterentwicklung von digitalisierten Prozessen betrieben werden. Beispielhaft wurde auch in Live-Systemen demonstriert, wie Sumida digitale Werkzeuge einsetzt, beispielsweise für virtuelle Fabriktouren und etliche andere Prozesse. Betont wurde die Bedeutung der Digitalisierung für den Klimaschutz. So wurde gezeigt, wie es auch in Zeiten der Pandemie trotz Reiseverboten unter Einsatz von digitalen Hilfsmitteln wie etwa Smartphones, Spezialkameras, sogenannten AR-Brillen (Augmented Reality) und geeigneten Softwaretools gelingen kann, die Auslandswerke in China, Mexiko, Rumänien und Slowenien per Remote Assistance aus der Ferne so zu unterstützen, dass Fertigungsprozesse aufrechterhalten und sogar neue Anlagen installiert und hochgefahren werden können. Selbst Kunden-Audits und virtuelle Fabriktouren können unter Nutzung dieser Hilfsmittel heute stattfinden, ohne dass Mitarbeiter aus der Zentrale ins Ausland geschickt werden müssen. Nach Ausbruch der Pandemie konnte sich Sumida nur deswegen so schnell auf die neue Situation einstellen, weil die Verantwortlichen und engagierte Fachleute in den Funktionsbereichen sich seit Jahren mit den technischen Möglichkeiten vertraut gemacht haben und weil die IT-Fachleute frühzeitig für die nötige Ausstattung gesorgt haben.
Das weltweit verzweigte Produktionsnetz mit hunderten von Fertigungslinien und Produktionsmaschinen kann nur durch ein zuverlässig funktionierendes Produktionsleitsystem effizient überwacht und gesteuert werden, in dem jederzeit rund um die Uhr der jeweilige Status von Maschinen und Anlagen sowie Fertigungsaufträgen in den Werken online verfolgt werden kann. Beispielhaft konnten die Teilnehmer des Webinars direkt Einblick in den Status der Maschinen eines Werkes in China nehmen. Alle neueren Anlagen von Sumida können sogar über Fernzugriff gewartet und neu konfiguriert werden. Technologen und IT-Mitarbeiter des Hauses arbeiten darüber hinaus auch an Analysetools, die aus der Verarbeitung von Massendaten frühzeitig Rückschlüsse auf bevorstehende Qualitätseinbrüche oder Maschinendefekte zulassen. Die Nutzung der daraus abgeleiteten Wartungshinweise hilft, die Verfügbarkeit der Anlagen und die Produktqualität abzusichern.
Im letzten Teil der Veranstaltung wurde demonstriert, wie Sumida die Digitalisierung nutzt, um die Umwelt- und Energiemanagementsysteme systematisch weiterzuentwickeln. Umweltorientiertes Handeln und Klimaschutz beginnt bei Sumida bei der Produktentwicklung. Seit Jahrzehnten entwickelt das Unternehmen Bauelemente und Module für energieeffiziente Stromversorgungen, Lichtelektroniken, Solarumrichter und den letzten Jahren besonders für die Elektromobilität Umwelt- und Energiedaten werden weitgehend digitalisiert ermittelt. Hierzu werden diverse zugekaufte und eigen entwickelte Software-Lösungen verwendet.
Die Vorstandsmitglieder des Wirtschaftsforums Passau Christian Just und Klaus Neumeier stellten heraus, wie wichtig es für die Akteure der Region sei, sich zu vernetzen und Informationen auszutauschen, um Wirtschaft und Gesellschaft im Raum Passau zu stärken.
Dieser Artikel erschien am 12.05.2021 in der PNP