In seinen Grußworten blickte der frisch geehrte OB auf die Geschichte des Forums zurück, das sich „ursprünglich nur um die Innenstadt gekümmert hat“. Längst – „und völlig zurecht“ – stehe aber die ganze Region im Fokus. Er dankte Just und seinem Team für die gute Entwicklung der Einrichtung in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Die Vernetzung von Unternehmen und Institutionen, die das Forum biete, sei ein gewaltiger Vorteil für alle. Der „Turbolader Uni“ trage ebenfalls seinen Teil bei. Nun stehe Passau vor spannenden Zeiten, nachdem es in der Wirtschaft 15 Jahre nur aufwärts gegangen sei. Nun brauche es Resilienz in der Region, und das Wirtschaftsforum. „Ich danke allen Mitgliedern für ihr Engagement für die heimische Wirtschaft.“
Auch der stv. Landrat Hans Koller war voll des Lobes: „Es gibt hier eine Vielzahl von hervorragenden Projekten.“ Er versicherte: „Sie haben die volle politische Unterstützung des Landkreises.“
Im Zentrum der Versammlung standen drei herausragende Projekte des Wirtschaftsforums, „auf die wir extrem stolz sind“, wie Just sagte.
Die IQ-Beratung stellte Jakob Schreiner vor. Sie ist die Anlaufstelle für Ausländer, die ausländische Qualifikationen anerkannt haben wollen oder Fragen zur Fachkräfte-Einwanderung haben. Rund 5500 Beratungskontakte mit 1729 Personen gab es seit 2019 im Rahmen des Projekts. „Die Nachfrage steigt“, sagte Schreiner. „Wir sind immer besser etabliert und vernetzt und der Fachkräftemangel greift virulent um sich.“
Das zu 100 Prozent geförderte Projekt soll nun wachsen, das Wirtschaftsforum hofft, dass ab 1. Januar sieben statt der bisherigen dreieinhalb Stellen genehmigt werden.
Elisabeth Ernst stellte die von ihr verantwortete Jobbegleitung vor. Das Ziel: „Integration durch Arbeit, Unternehmensberatung und die Gewinnung von Fachkräften.“ Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die über 25 sind und zumindest B1-Deutschkenntnisse vorweisen können, sind hier an der richtigen Stelle. 117 Ratsuchende kamen alleine 2022 zu Elisabeth Ernst, um sich bei der Suche nach dem passenden Beruf und verschiedenen Behördengängen helfen zu lassen.
Das dritte Leuchtturmprojekt ist „PASSgenAU“, das sich der Förderung von Schulkindern mit erhöhtem Bedarf verschrieben hat. Sonja Karoli konnte eindrucksvolle Zahlen vorlegen: In zehn Jahren hat das Projekt 9124 Kindern aus der gesamten Region geholfen und dabei 71915 Förderstunden angeboten. Alleine für das Schuljahr 2022/23 rechnet Karoli mit 11130 Förderstunden für 1460 Kinder an 47 Grund- und Mittelschulen. Ihr Hauptdank galt den 94 aktiven Lernpaten, die das alles ermöglichen. Just ergänzte, dass sich Stadt und Landkreis als größte Geldgeber und „Anker-Paten“ besonders hervorgetan hätten, er dankte aber auch Uni-Kanzler Dr. Achim Dilling, denn die 94 Paten seien allesamt hochqualifizierte Studenten, die ein Auswahlverfahren durchlaufen müssten. „Wir nehmen nur die Besten“, betonte Just.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Wahl des Vorstands, nachdem die alte Vorstandschaft einstimmig entlastet worden war. Überraschungen gab es keine: Alle Vorstandsmitglieder stellten sich abermals zur Wahl, mit Margit Noé gab es nur eine neue Kandidatin. Auf eine geheime Abstimmung verzichteten die Mitglieder, auf Geheiß von Wahlleiter Werner Lang hoben alle die Hände und wählten folgende Personen einstimmig in den Vorstand: Christian Just (Vorsitzender und Schatzmeister), Dr. Achim Dilling, Günter Schober, Klaus Neumeier, Roland Kobler, Florian Gams, Andreas Jakob und Margit Noé. Die Vertreter von Stadt und Land – Werner Lang und Roland Gruber – sind per Satzung Mitglied des Vorstands und brauchten nicht gewählt werden.